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Drei
Jahre nach der Luksor-Reise des Collegium Aegyptium war es endlich wieder
soweit: In Zusammenarbeit mit dem Reiseveranstalter "Bayerisches
Pilgerbüro" führten wir für unsere Mitglieder eine
sehr spezielle Tour nach Ägypten durch. Der Schwerpunkt der Reise
lag diesmal bei den Nekropolen des Alten und Mittleren Reiches in der
Nähe von Kairo. Organisiert und geleitet wurde die Tour von Frau
Dr. Martina Ullmann.
Die Reise war beim ägyptischen Antikendienst als wissenschaftliche
Exkursion des Münchner Ägyptologischen Instituts angemeldet
und so konnten wir die Erlaubnis für den Besuch von ansonsten unzugänglichen
archäologischen Stätten erhalten, darunter auch einige wirkliche
Highlights, deren Besichtigung nur sehr selten möglich ist, wie
das Südgrab des Djoser, die Pyramide des Djedefre in Abu Roasch,
der Pyramidenbezirk Pepis I. in Saqqara-Süd oder die Kultbezirke
von Amenemhet I. und Sesostris I. in Lischt.
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Das umfangreiche Besichtigungsprogramm begann mit dem Besuch der Frühzeit-Nekropole
in Saqqara-Nord, wo die großen Mastabagräber der 1. Dynastie
(ca. 3000 - 2800 v. Chr.) liegen.
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Anschließend
wurde der Djoserbezirk aus der frühen 3. Dyn. (ca. 2690-2670 v. Chr.)
in Saqqara-Mitte mit der Stufenpyramide ausführlich erkundet.

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Nach
einer Mittagspause ging es weiter zu den beiden Pyramiden des Snofru
aus dem Beginn der 4. Dyn. (ca. 2640-2600 v. Chr.) in Dahschur. Die
Nord-Pyramide des Snofru war die erste von etwa 10 weiteren Pyramiden,
die auch von innen erforscht werden konnten - allerdings in diesem Fall
wegen eines ausgefallenen Generators lediglich mit Hilfe einiger Taschenlampen.
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Der zweite Programmtag war v.a. dem Pyramidenfeld von Gisa mit den Anlagen
des Cheops, Chephren und Mykerinos aus der 4. Dyn. (ca. 2600-2500 v.
Chr.) gewidmet. Besichtigt wurden nicht nur die Pyramiden, sondern ebenso
die dazugehörigen Tempel, die Königinnengräber, die Bootsbestattungen
und natürlich die Steinbrüche, aus denen das Baumaterial für
die Anlagen kam. Frau Rosemarie Klemm, M.A., eine ausgewiesene Spezialistin
auf dem Gebiet der altägyptischen Steinbrüche und Steinbearbeitung,
versorgte die Reiseteilnehmer hier - wie auch ansonsten während
der Reise - mit dem nötigen Fachwissen zu dieser spannenden Thematik.
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Beendet
wurde dieser Tag schließlich mit einer Fahrt zu der etwa 8 km nördlich
von Gisa gelegenen Pyramidenanlage des Djedefre aus der 4. Dyn. (ca. 2580-2570
v. Chr.) in Abu Roasch. Dieses Areal wurde erst in den letzten Jahren
von einem schweizerisch-französischen Team ausgegraben und ist nur
schwer erreichbar und auch nicht allgemein zugänglich. |
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Der nächste Tag war den Kultanlagen der 5. Dyn. (ca. 2500-2350
v. Chr.) in Abusir/Abu Ghurob gewidmet. Nach der Überwindung einiger
bürokratischer Hürden - das Gelände ist nicht zur touristischen
Besichtigung freigegeben - konnte zunächst das Sonnenheiligtum
des Niuserre in Abu Ghurob besucht werden; der Rest des Tages verging
dann sehr schnell mit der ausführlichen Erkundung der Pyramidenanlagen
von Sahure, Neferirkare, Neferefre und Niuserre sowie der Mastaba des
Ptahschepses in Abusir. Nach den vielen Stunden im Wüstensand -
bei nicht unerheblichem Wind... - wurde der Tag mit einem kleinen Abstecher
nach Mitrahine/Memphis beschlossen.
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Der vierte Programmtag bot diverse Highlights: Den Vormittag verbrachten
wir im Pyramidenbezirk Pepis I. (ca. 2335-2285 v. Chr.) in Saqqara-Süd,
wo französische Ausgräber in den letzten Jahren sensationelle
Entdeckungen gemacht haben: Neben der mühsamen Restaurierung der
Grabkammer Pepis I. mit neuen Pyramidentexten handelt es sich dabei
v.a. um die Auffindung von nicht weniger als sechs eigenständigen
kleinen Pyramidenbezirken von Königinnen Pepis I. und Pepis II.
direkt südlich der Pyramide von Pepi I.
Anschließend fuhren wir nach Saqqara-Mitte zurück und konnten
dank des Entgegenkommens der ägyptischen Kollegen vom Inspektorat
des Antikendienstes in Saqqara und der Genehmigung durch Dr. Zahi Hawass
das Südgrab des Djoser mit seinen berühmten blaugefliesten
Wänden und den Djoser-Reliefs besuchen.
Danach wurde das Areal der Pyramidenanlage des Unas vom Ende der 5.
Dyn. (ca. 2367-2347 v. Chr.) erkundet, mit den Resten des Aufweges und
den dort befindlichen bekannten Schiffsdarstellungen. Zu guter letzt
machten wir noch einen Abstecher in die Pyramide des Teti aus der frühen
6.Dyn. (ca. 2347-2337 v. Chr.) mit den dort sehr gut erhaltenen Pyramidentexten
und beschlossen den Tag mit einem Rundgang durch das nahebei gelegene
Grab des Mereruka.
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Der folgende Tag führte uns zu den Pyramidenfeldern in der Nähe des
Fajjum. Wir begannen mit der Besichtigung der Pyramidenbezirke von Amenemhet
I. und Sesostris I. aus der frühen 12. Dyn. (ca. 1976-1910 v. Chr.)
in Lischt. Die Anlage von Sesostris I. wurde vor etwa 20 Jahren sehr
gründlich ausgegraben und bietet trotz des insgesamt ruinösen Zustandes
des Komplexes viel Interessantes zum Besichtigen.
Am frühen Nachmittag fuhren wir weiter zur Pyramide des Snofru in Meidum,
die wir - als letzte Pyramide dieser Reise - natürlich auch wieder von
außen und innen erforschten.
Den Kultbezirk Amenemhets III. aus der späten 12. Dyn. (ca. 1853-1806
v. Chr.) in Hawara erreichten wir schließlich erst kurz vor dem Ende
der Besichtigungszeit um 16.00 Uhr und so blieb uns hier nur Blick von
außen auf die Pyramide.

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Beschlossen wurde das offizielle Besichtigungsprogramm der Reise am
nächsten Tag mit einem Besuch im Ägyptischen Museum in Kairo, wo viele
Objekte aus den Pyramidenanlagen, welche wir in den vergangenen Tagen
erkundet hatten, heute aufbewahrt werden. Der Nachmittag wurde schließlich
vom größten Teil der Gruppe noch zu einem Besuch in der Altstadt von
Kairo genutzt: Die al-Azhar-Moschee, die Wakalat al-Ghuri, und das Bab
Suweila boten einen Einblick in das islamische Kairo des 10. bis 16.
Jahrhunderts.
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Auch der Abreisetag wurde noch zu letzten Erkundungen in Kairo genutzt:
Bevor es am späten Nachmittag zurück in das verschneite München ging,
besuchten wir noch die Zitadelle von Kairo mit der sog. Alabastermoschee
von Mohammed Ali sowie die Moscheen von Sultan Hassan und Ibn Tulun. |

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