Reise des Collegium
Aegyptium „Oasen und
Mittelägypten“
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Wunderbare Weiße Wüste |
Es war nun die dritte Reise des Collegium, die unter der
wissenschaftlichen Leitung eines fachkundigen Mitglieds des Instituts
für Ägyptologie veranstaltet wurde. Nach Luxor im März
2003 und Kairo / Pyramiden im März 2006 bereisten wir dieses Mal
die Oasen und Mittelägypten. Die wissenschaftliche Leitung lag bei
Herrn Prof. Kessler, der natürlich speziell in Mittelägypten
in seinem Element war. Anders als in den Vorjahren wurde diese Reise
von Mitgliedern des Collegium vollständig selbst organisiert,
nämlich von Frau Angela Gresser und Herrn Prof.
Müller-Römer. Ohne die umfassenden Kenntnisse und Erfahrungen
von Frau Gresser vom Reiseland Ägypten wäre sie aber sicher
nicht so gut gelungen. So konnte neben einem attraktiven Programm auch
ein sehr günstiger Preis angeboten werden, was dazu führte,
dass die Reise nach kurzer Zeit ausgebucht war. Die vorsichtige
Kalkulation und die umsichtige Organisation vor Ort ließen einen
nicht unerheblichen Überschuss entstehen, der auf Beschluss des
Vorstandes dem Grabungsprojekt Tuna el-Gebel von Prof. Kessler zur
Verfügung gestellt wurde. Das Programm der Reise war so vielfältig und umfangreich, dass es in diesem kurzen Bericht nicht ausführlich beschrieben werden kann. Es teilte sich in zwei Abschnitte, je eine Woche für die Oasen der Westwüste und für Mittelägypten. |
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Nach einer komfortablen
Übernachtung im Kairo Sheraton folgte die Busfahrt zu den Oasen
Bahariya, Farafra, Dachla und Charga, eine auch landschaftlich
äußerst reizvolle Tour. In aller Erinnerung wird sicher der
Tag in der wunderbaren weißen Wüste bleiben, die uns mit
ihren bizarren Kalkformationen bezauberte. Das archäologische Programm war entsprechend der Bedeutung der Oasen für das alte Ägypten natürlich stark durch Bauten der Zeit nach dem Neuen Reich bis hin zu römischen Festungsanlagen geprägt, aber auch Grabbauten des Alten Reiches waren zu besichtigen. Wichtige Stationen waren unter anderen der Alexander-Tempel in Bahariya, der Nero-Domitian-Tempel von Deir el-Hagar, die Nekropole der Oasengouverneure des Alten Reichs in Qila ed-Dabba, der Hibis-Tempel und der Tempel von Qasr Dusch. Besonders zu erwähnen ist aber außerdem unsere Wanderung über die Dünen bei Qasr Dusch zu der Brunnenanlage von Ain Manawir bei Temperaturen von 35°C. Neben diesen Stätten besuchten wir die Museen von Bawiti (Bahariya) und Charga sowie ein ethnografisches Museum (Dachla), die Ausstellung eines modernen deutschsprachigen Künstlers (Badr-Museum in Farafra) und die islamischen Altstädte von El Qasr und Esbet Beschendi in der Oase Dachla. Bemerkenswert war auch die ausgedehnte christliche Nekropole von el-Bagawat mit ihren Deckenmalereien in Kapellen aus griechisch-römischer und byzantinischer Zeit Bei diesem Programm wollten die Teilnehmer ungern auf ein abendliches Bier verzichten, was im alkoholfreien Hotel Negum in Dachla nur durch das Organisationstalent von Angela Gresser möglich wurde. |
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Rohbau des neuen Museums in Minya |
Am neunten Reisetag verließen wir die Oasen. Bei einem
Besuch des Tempels von Nadura konnten wir von der Anhöhe die
Blicke noch einmal über Hibis-Tempel und El-Bagawat schweifen
lassen, dann folgte die lange Fahrt ins Niltal nach
Mittelägypten. Hier war unser festes Standquartier das Aton-Hotel
in Minya direkt am Nil. Wie Ägyptenreisende wissen, werden Überlandfahrten immer von der Touristenpolizei begleitet. In Minya entstand sogar eine gute Beziehung zu diesen Beschützern, auch wenn sie schon am ersten Abend bei einem Besuch auf dem Bazar von Minya auf eine harte Probe gestellt wurde, weil wir nicht unter Kontrolle gehalten werden konnten. Da Mittelägypten das zweite Zuhause von Prof. Kessler ist, waren wir hier in besonders guten Händen, natürlich insbesondere in Tuna im Grabungshaus, den Tiergalerien, dem Petosiris-Grab und später im sehenswerten Museum von Mallawi. Andere Stationen waren Hermopolis Magna, Beni Hassan, Tell el-Amarna, die Felsgräber von Meir, der Speos Artemidos, Tehna / Akoris und die Fraser Tombs. |
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Neben diesem reichhaltigen archäologischen Programm gab es immer wieder Gelegenheiten, das Augenmerk auf andere Dinge zu richten. So ergab sich ein unerwarteter Höhepunkt, nämlich den Besuch des Rohbaus für das neue archäologische Museum von Minya, eine gegliederte Betonpyramide mit riesigen umbauten Räumen. Unsere Ingenieure wurden hier zu einigen technischen Fragen konsultiert, mit denen die Verantwortlichen vor Ort anscheinend große Probleme haben. Beim Besuch der Stufenpyramide von Zawyet el-Amwat auf dem rechten Nilufer fiel uns außerdem das riesige Kuppelgräberfeld auf, das sich zwischen altägyptischen Felsgräbern oben und dem Fruchtland am Nil ausdehnte. Besonders bemerkenswert war auch der Besuch des koptischen Klosters Al-Muharraq, dessen Anfänge in das 5. Jahrhundert zurück reichen. Hier habe sich die Heilige Familie bei ihrer Flucht nach Ägypten längere Zeit aufgehalten, wurde uns mitgeteilt. Nach einer Woche verabschiedeten wir uns von Mittelägypten und Minya. Am frühen Nachmittag erreichten wir das Verkehrsgewühl von Kairo und das Sheraton Hotel, Zeit genug für letzte Unternehmungen. Die Gruppe teilte sich zwischen Ägyptischem Museum und Shopping im Basar auf. Im Tagebuch, das die Teilnehmer der Reise geführt hatten, steht: „Es war eine wunderbare Reise.“ Großen Anteil am Gelingen hatten Frau Angela Gresser mit ihrem überragenden Einfühlungs¬vermögen in die ägyptische Seele, Herr Kessler in großer Form und mit unerschöpflichem Wissen und Herr Müller-Römer mit seinem schwarzen Geldrucksack, der im Hintergrund die Fäden zog
So, 06.04.
Mo, 07.04. Busfahrt nach Bahariya, Bawiti, International Hot Spring Hotel Alexander-Tempel International Hot Spring Hotel von Peter Wirt in Bawiti, Oase Baharya; “Alexander”-Tempel
Di, 08.04. Wunderbare Weiße Wüste zwischen den Oasen Baharya und Farafra
Mi, 09.04. Qaret Hilwa, Grab des Oasengouverneurs; Spätrömische Festung Quseir Muhairib
Do, 10.04. Fahrt nach Dachla Röm. Festung Qasr El-Hayz Farafra: Badr-Museum Dachla: Nero-Domitian-Tempel von Deir el-Hagar Altstadt von El Qasr Hotel Negoom Badr- Museum in Farafra und Gespräch mit dem Künstler; Altstadt von el-Qasr
Fr, 11.04. Qila ed-Dabba: Grabbauten der Oasengouverneure aus der 6. Dynastie; Ain Asil: Ka-Kapellen; Esbet Beshendi, Grab des Scheich Beshendi
Sa, 12.04. Christl. Nekropole el Bagawat; Deckenmalerei in der Friedenskapelle; Hibis-Tempel; Kartusche des Darius
So, 13.04.
Mo, 14.04. Blick vom Tempel von Nadura auf den Hibis-Tempel; Nilarm am Aton-Hotel in Minya
Di, 15.04. Hermopolis, ; Tuna el-Gebel: Grabbau des Petosiris; Mit Prof. Kessler in den Tiergalerien
Mi, 16.04. Aufgang zu den Nordgräbern;Picknick in ländlicher Umgebung
Do, 17.04. Stufenpyramide von Zawyet el-Amwat; Felsgräber von Tehna Akoris
Fr, 18.04. Im Museum von Mallawi Felsgräber von Meir; Quadratvorzeichnungen im Grab des Ukh-hotep Besuch im koptischen Kloster von Al-Muharraq
Sa, 19.04.
So, 20.04.
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